Flavian Graber
Bergsee-Folk, Feinkost-Singer-Songwriter & Kulturspaziergänge
Bergsee-Folk mit Ausblick über die Stadt. Wir sitzen mit Flavian Graber am Küchentisch und hören zu. Roh, authentisch und ungefiltert erzählt der 39-jährige Vater dreier Kinder von seiner Reise, den Begegnungen und Beobachtungen am Wegrand des Alltags. Begleitet von akustischer Gitarre und Klavier malt Graber mit seinen Liedern Bilder, die eintauchen und zur Ruhe kommen lassen. Der Raum, die Stille und das Gegenüber: das sind die Zutaten des Schweizer Feinkost Singer-Songwriters und Kulturpreisträgers 2024.
Mit seiner Band We Invented Paris hat Flavian Graber über 500 Konzerte in Europa und die grossen Festival Bühnen des Landes bespielt. Nach zwölf Jahren englischsprachigem Indie-Pop, fünf Studioalben und Platzierungen in diversen Filmen, TV-Auftritten und Radio-Airplay singt er neu in seiner Mundart auf Schweizerdeutsch.
Auch bei Konzerten geht Graber sprichwörtlich neue Wege: Inspiriert von den Umständen der Pandemie entwickelte Flavian Graber die Wanderkonzerte, in denen sich die Konzertgäste mit ihm für zwei Stunden der Natur und Musik lauschend auf den Weg machen. Gehen und Innehal- ten mit Ausblick und dem passenden Soundtrack. Rauskommen, entschleunigen und inspiriert werden: Eine neue Form des Kultur-Spaziergangs. Ähnlich ungewöhnlich als Idee: Die Lieder in privaten Küchen vorstellen, Fremde und Freunde einladen, mehr als ein Konzert bieten.
Im Trio spielt Flavian Graber mit Simon Spiess, der mit Saxophon und Soundmodulationsgeräten einen Klangteppich erzeugt und sich wie ein Gewand um die Songs schmiegt. Mit Konstantin König am Schlagzeug und gleichzeitig mit der linken Hand am Synthbass, schafft das Trio malerische Bilder die den Raum durchfluten.
Flavian Graber, das ist Im-Moment-Musik. Dieses Konzept sollte auch für die Aufnahmen gelten. Und so entstanden die Arrangements in dem Augenblick, als sie festgehalten wurden. Denn diese Frische, wenn ein neuer Song zum ersten Mal auf Band gespielt wird, kombiniert mit der Spannung, dass jeder Ton final sein kann, führt zu einer einmaligen Intensität im Raum. Das bewusste Weglassen von Möglichkeiten schafft Raum für das Wesentliche. Und oft entsteht das Gefühl, dass die Stille wie ein zusätzliches Instrument mitspielt.
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